Was für ein trauriger Tag. Heute haben wir Marianne Krohn zu Grabe gelegt. Nur 57 Jahre alt ist sie geworden, Krebs. Wieder ein vertrauter Mensch weniger, der sich nach 1968 wie so viele aus unserer Generation auf den langen Marsch eingelassen hat, um nach vielem Hin und Her irgendwie irgendwo im Hier und Jetzt anzukommen. (Auf dem Foto die Kranzschleife ihrer Spandauer Freunde.)
Marianne war eine Heldin des Alltags, die als Lehrerin an der Heinrich-Böll-Schule in Berlin-Spandau ihren Schülern unermüdlich lebenstaugliches Wissen und Bildung des Herzens angedeihen ließ. Mit ihr geht eine Zeit unter, in der die sozialen Milieus sich noch vermischt haben, in der eine Volkspartei wie die SDP noch allerhand Volks um sich herum in der linken Mitte scharen konnte und selbst die, die sich entfernten, an der langen Leine mitlaufen ließ.
Weil es ein exemplarischer Fall aus jener fernen Zeit ist, in der das Private politisch war und das Politische schnell privat wurde, gebe ich hier einen Link zu der Begräbnisrede, die ich heute zur Erinnerung an Marianne (ihr Todestag war der 25. August 2008) im Krematorium Wilmersdorf gehalten habe. Für die vielen, die sie kannten und mochten und bei der Bestattung nicht dabei sein konnten: http://docs.google.com/Doc?id=dg2mw4pw_42gnrtbrd5