Donnerstag, 28. Januar 2010

Israel braucht Zuneigung


Das war eine Premiere: mein erster Facebook-Termin. Genau genommen war es heute Abend die erste Veranstaltung, die ich besuchte habe, weil ein Facebook-Eintrag darauf hingewiesen und mich angesprochen hatte. Bei der Veranstaltung im Jüdischen Gemeindehaus in der Charlottenburger Fasanenenstraße ging es um Die Agenda der "Israelkritiker", ein Vortrag und Diskussion mit Alex Feuerherdt. Auf den Termin hingewiesen hatte mein Facebook-Freund Tilman Tarach, dessen Buch Der ewige Sündenbock ich im letzten Jahr mit großem Erkenntnisgewinn gelesen hatte. Es wird mit einem Geleitwort von Henryk M. Broder im Februar in dritter, komplett überarbeiteter Fassung in den Handel kommen. Auf der von Henryk Broder mitgestalteten Achse des Guten (siehe Meine Blogtipps in der Randspalte links weiter unten) fand ich gestern einen weiteren Hinweis auf die heutige Veranstaltung.

Die Agenda der "Israelkritiker" beschreibt Alex Feuerherdt, freier Autor in Bonn (auf dem Bild oben in Berlin hinter dem Mikrofon), als gebündelte Abneigung gegen Israel. In dem Bündel sind aktuell drei propagandistische Kriegserklärungen der Joint Forces des linksliberalen, linken und islamischen UNO-NGO+Unterstützermedien-Mainstreams:
> der Goldstone-Bericht, der die Raketen der Hamas verharmlost und die Bomben der Israelis gegen die Raketen der Hamas verteufelt,
> ein Amnesty-International-Bericht über Wasserraub der Israelis zwecks Ausdurstens der Araber im vormals ägyptischen Gazastreifen (Hamastan) und am vormals jordanischen Westufer (Fatahland),
> die israelische Siedlungspolitik, die das größte Hemmnis für den Frieden überhaupt sei.

Das Mantra vom friedensstiftenden Siedlungsstopp wiederholen deutsche und EU-Politiker auf Knopfdruck - obwohl der kriegsstiftende Effekt des Siedlungsstopps im Gazastreifen noch in bester Erinnerung ist: erst Krieg der Hamas gegen die Fatah, nach deren Vertreibung aus Gaza Krieg der Hamas zur Vernichtung Israels gemäß Hamas-Charta, die ein judenreines Palästina als Endlösung vorsieht. Schließlich Krieg der IDF gegen die Hamas. Zur Zeit: relative Waffenruhe, aber kein bisschen Frieden. Wie der mit einer totalitären Bewegung möglich sein soll, deren einziger Daseinszweck die Endlösung 2.0 ist, hat noch kein westlicher Politiker überzeugend erklären können. Hier kann auch Alex Feuerherdt nichts Neues berichten.

Das Pingpongspiel von NGOs und UNO, die sich nicht nur die Bälle zuspielen, sondern deren Spieler auch gern mal die Seiten wechseln, wenn es Israel zu schaden gilt, darüber hat der Vortrag etliches Neues zutage befördert. Nur so viel: Der Goldstone-Bericht, sagt Feuerherdt, zitiere im Wesentlichen proarabische NGOs, der Amnesty-Bericht stütze sich auf rein arabische Quellen vom Westufer, die eben dieses austrocknen lassen. Zweimal Propaganda zum Schaden Israels - und die Propagandisten sind unverdächtig, kommen sie doch aus dem Westen und nicht aus dem Haus des Islam (über dessen Konstruktion Meine Buchtipps in der Randspalte links weiter unten nähere Auskunft geben). Ich hoffe, dass der Vortrag bald online verfügbar ist, und werde meinen Wunsch dann hier an dieser Stelle durch einen Link ersetzen. Damit all jene, die Israel in Zuneigung verbunden sind, Fakten an die Hand bekommen für Gespräche mit Menschen off Mainstream, die für Argumente offen sind. Und weil nicht jeder Facebook-Freunde hat wie ich, die news to use verbreiten.